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19 Werke haben es in die Auswahl der internationalen Jury des SNF-Wettbewerbs für wissenschaftliche Bilder 2023 geschafft. Sie eröffnen neue Perspektiven auf die Welt, die uns umgibt.
Die prämierten Bilder des SNF-Wettbewerbs für wissenschaftliche Bilder sind ein Streifzug durch die Vielfalt der Forschung. Seit 2017 lädt der Schweizerischen Nationalfonds (SNF) Forschende ein, mit überraschenden Bildern ihren Forschungsalltag zu präsentieren. Dieses Jahr wurden 435 Werke eingereicht.
«Der Wettbewerb präsentiert ein realistisches und vielfältiges Bild der Forschung von heute», kommentiert Matthias Egger, Präsident des Nationalen Forschungsrats des Schweizerischen Nationalfonds. «Von den prämierten Werken stammen die Hälfte von Doktorierenden, die Hälfte von Frauen und die Hälfte von Forschenden, die aus dem Ausland in die Schweiz gekommen sind. Diese Zahlen spiegeln die Dynamik und Diversität des wissenschaftlichen Nachwuchses.»
Wir sehen eine Platte für die präparative Dünnschichtchromatografie, eine Methode zur räumlichen Trennung der Bestandteile einer Mischung. Sie wurde zur Reinigung eines Fluorophors, einer fluoreszierenden Verbindung, durchgeführt. In unserem Labor entwickeln und synthetisieren wir neue Fluoreszenzfarbstoffe, die durch licht, Enzyme oder andere kleine Biomoleküle gesteuert werden können. Ziel ist es, die Fluoreszenzmikroskopie zu verbessern. Sie ist ein wertvolles Instrument zur Beobachtung lebender biologischer Proben, zur Analyse biochemischer Prozesse und zum besseren Verständnis biologischer Mechanismen auf Zellebene. Damit leisten wir einen Beitrag zu neuen Erkenntnissen in der Biomedizin.
Ich habe dieses Bild spontan mit meinem Handy aufgenommen, weil es mich an ein abstraktes Kunstwerk erinnerte. Die farbigen Linien sehen hübsch aus, sind aber ein Zeichen für verschiedene unerwünschte sekundäre Reaktionen während der Synthese des Fluorophors. Diese Reaktionen haben wir mit der chromatographischen Analyse sichtbar gemacht.
Eine schöne Verkörperung zufälliger Entdeckungen in der Wissenschaft: Statt das erhoffte Ergebnis tragen unerwünschte Nebenprodukte zu einem sehr ästhetischen Bild bei, das an ein abstraktes Gemälde erinnert. Bescheiden und mit einem selten zu findenden Eingeständnis des Scheiterns veranschaulicht das Foto den Laboralltag und erinnert uns daran, dass Misserfolge ein wesentlicher Bestandteil des wissenschaftlichen Prozesses sind.