Navigation auf uzh.ch
Aula der Universität Zürich
Die Stiftung für die Paul Karrer-Vorlesung der Universität Zürich,
die anlässlich des 70. Geburtstages und Rücktritts von Chemie-Nobelpreisträger (1937)
Paul Karrer im Jahre 1959 auf Anregung von Freunden und Schülern gegründet worden ist,
hat die Aufgabe, alle zwei Jahre herausragende Forscherinnen und Forscher auf dem Gebiet der
Chemie zu einer wissenschaftlichen Vorlesung im Rahmen unserer Universität einzuladen und
ihnen bei diesem Anlass die "Paul Karrer-Medaille in Gold" zu verleihen.
In seiner Eigenschaft als Präsident der "Stiftung für die Paul Karrer-Vorlesung"
verleiht Rektor Hans Weder die Paul Karrer-Medaille in Gold. Der 29. Preisträger ist
ein herausragender Biochemiker aus Deutschland.
Der diesjährige Geehrte ist Prof. Dr. Dieter Oesterhelt,
Direktor am MPI für Biochemie, Martinsried.
Er schloss seine Chemie-Studien 1967 mit einer Dissertation zum Multienzymkomplex der
Fettsäuresynthetase aus Hefe bei Nobelpreisträger Feodor Lynen in München ab.
Nach einem Forschungsaufenthalt in den USA und seiner Habilitation folgte 1975 der Ruf auf ein
Ordinariat am Institut für Biochemie der Universität Würzburg.
Vier Jahre später erfolgte die Ernennung zum Direktor am Max Planck-Institut für
Biochemie (Abt. Membranbiochemie) Martinsried, wo er auch heute noch in dieser Funktion tätig ist.
Die erste grosse Entdeckung Oesterhelts, die massgebend seine späteren Forschungsrichtungen mit bestimmte, war die des Retinals als Chromophor im Bacteriorhodopsin der Halobakterien, woraus sich sein Konzept der Licht-getriebenen Protonenpumpe ergab. Damit war die Tür zu neuen grundlegenden Forschungen auf den Gebieten der Bioenergetik, der Molekularbiologie von Photorezeptoren, Membranen und Enzymen, der Signaltransduktionsketten in Prokaryonten und der Genomanalyse halophiler Bakterien, die entscheidenden Einfluss auf die biochemische Forschung genommen haben, aufgestossen.